Stricktechniken und -muster einfach erklärt

Strickwaren sind nicht nur das Ergebnis filigraner Handwerkskunst, sondern auch zeitlos-schön und wohlig warm.

Es gibt unzählige hübsche Muster und Techniken. Sie sind die Grundlage für selbst gemachte Kleidung, Spielzeug oder Haushaltswaren – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Ihnen haben schöne Strickmuster schon immer gefallen und Sie möchten Ihre Grundkenntnisse vertiefen? Eine großartige Idee! Was Sie bei den klassischen Strickmustern beachten sollten erfahren Sie hier!

Was Sie brauchen, um loszulegen

Sind Sie ein Strick-Neuling, kann es am Anfang etwas schwierig sein. Die Auswahl an Nadeln, Garn und Zubehör ist riesig! Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – das gilt auch für die farbenfrohe Welt des Strickens! Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn etwas nicht klappt! Um zu beginnen, brauchen Sie nur Stricknadeln und Garn.

Hier finden Sie außerdem unseren ausführlichen Anfängerleitfaden!

Diese Strickmuster und -techniken sind besonders wichtig

Um die ersten Strickerfahrungen zu sammeln, kommen Sie nicht um die Grundtechniken herum. Kennen Sie sich schon vorab mit den Abläufen des Strickens aus, ist Ihre Frustrationsrate natürlich geringer. Neben der generellen Handhaltung ist es wichtig, zu wissen, wie Sie gekonnt linke und rechte Masche anlegen und ordnen.

Am Anfang werden Sie noch kein einheitliches Muster stricken können. Aber früher oder später werden sich die Grundtechniken wie von selbst stricken. Versprochen!

Maschen abketten, rechte und linke Masche und die Randmasche

Um keine Masche zu verlieren oder Ihr gestricktes Stück zu zerstören, müssen Sie die Maschen richtig abketten. Dazu einfach zwei reguläre Maschen stricken. Dann die erste über die zweite ziehen und eine weitere Masche über die zweite. Hier ein ausführliches Video dazu:

Video ansehen: Maschen abketten

Die rechte und die linke Masche funktionieren jeweils wie folgt:

Eine der Nadeln nach hinten herausziehen.
Die leere Nadel in die rechte beziehungsweise linke Hand nehmen.
Den Faden, der zum Knäuel führt, über den Zeigefinger der linken beziehungsweise rechten Hand legen und weiterstricken.

Mit der Randmasche stellt bei jedem Strick-Projekt jeweils die erste und die letzte Masche jeder Reihe dar. Mit ihr wird das Stricken beendet. Es gibt verschiedene Arten von Randmaschen. Pro-Tipp: Für Anfänger ist es zunächst einfacher, die Randmasche simpel als rechte oder linke Masche zu stricken. Hier das Ganze nochmal als Video-Anleitung:

Video ansehen: Rechte Masche

Video ansehen: Linke Masche

Das Patentmuster – klassisch schön und vielseitig

Das Patentmuster ist ein wahrer Strick-Klassiker! Mit dem einfachen Patentmuster lassen sich im Handumdrehen warme Schals, kuschelige Pullis oder Beanies stricken.

Kaum ein Strickmuster ist so vielseitig und leicht zu stricken. Das Patentmuster besticht vor allem dadurch, dass es sehr griffig ist. Es wird nicht nur Masche für Masche gestrickt, sondern gleichzeitig in die Tiefe. Dadurch wird das Ergebnis besonders warm, stabil und dehnbar. Gerade für Strick-Neulinge, die sich an ersten Projekten wie Schals versuchen, ist es daher besonders geeignet.

Durch das Volumen, welches sich aus der Tiefe ergibt, wird auch der Garnverbrauch gesteigert. Das Patentmuster hat drei Varianten: das Vollpatent, das Halbpatent und das falsche Patent. Wird vom Patentmuster gesprochen, ist das Vollpatent gemeint.

Es strickt sich wie folgt:

Sie beginnen mit dem Maschenanschlag. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass die Maschenanzahl durch zwei teilbar ist. Nicht vergessen, dass aus zwei Maschen die Randmaschen werden. Am Ende einer Reihe wird das Strickstück gewendet.
Tipp: Beim Patentmuster werden die Strickprojekte bei derselben Reihen- und Maschenanzahl kleiner als rechts gestrickte Arbeiten. Daher auf jeden Fall eine Maschenprobe vornehmen.
Nun stricken Sie in der Reihe zurück. In der ersten Reihe abwechselnd rechte und linke Masche stricken. Die Randmaschen werden immer rechts gestrickt. Am Ende jeder Reihe wird das Strickstück gewendet und die Reihe wird zurückgestrickt.

Anschließend beginnt das Patentmuster in der Rückreihe. Die erste Masche wird wieder als rechte Masche gestrickt.
Danach stricken Sie im Wechsel eine tiefgestochene rechte Masche und eine linke Masche.
Für die tiefgestochene rechte Masche stechen Sie nicht wie üblich in die Masche auf der Nadel ein. Stattdessen nehmen Sie die Einstichstelle eine Reihe darunter. Genau nach diesem Prinzip wird in Hin- und Rückreihen gestrickt. Dabei zwischen linker Masche und tiefgestochener rechter Masche wechseln. Jeweils immer links über links und rechts über rechts. So entsteht die typische Tiefe des Strickmusters

Das Zopfmuster – zeitlos, skandinavisch, schick

Ein wunderschönes Strickmuster, das an winterliche Abende vor dem Kamin erinnert und oft mit dem hohen Norden assoziiert wird? Natürlich ist die Rede vom Zopfmuster! Es sieht auf den ersten Blick recht kompliziert aus, bei kleineren Arbeiten ist es aber durchaus anfängerfreundlich.

Wenn Sie schon gut vertraut mit der rechten und linken Masche sind, dann können Sie sich ans Zopfmuster wagen. Für dieses Strickmuster wird eine Hilfsnadel mit einer Wölbung benötigt.

So können Sie ein Zopfmuster stricken:

Das Muster wird im Wechsel mit linken und rechten Maschen gestrickt. Beginnen Sie mit zwei linken Maschen.
Anschließend mit der Hilfsnadel drei Maschen abheben. Diese drei Maschen bleiben erst auf der Hilfsnadel und werden vor das Strickstück gelegt.
Nun werden drei rechte Maschen gestrickt. Dann die Hilfsnadel hinzunehmen und diese drei Maschen wie gewöhnliche rechte Maschen stricken.
Danach sollte die Hilfsnadel wieder leer sein. Im Anschluss wieder zwei linke Maschen stricken, dann drei rechte auf die Hilfsnadel und wiederholen.
Ist eine Reihe fertig, werden die folgenden nach demselben Schema gestrickt.

Das Perlmuster – edel und einfach

Auch mit dem Perlmuster können Sie direkt loslegen, sobald Sie rechte und linke Masche stricken können. Die Perlen entstehen, da die rechte und die linke Masche versetzt gestrickt werden. Das Schöne an diesem Strickmuster ist, dass sich die Ränder nicht einrollen. Dadurch wird es besonders gern bei Schals oder Pullovern verwendet. Aber natürlich sind der Kreativität auch hier keine Grenzen gesetzt. Es gibt das kleine und das große Perlmuster. Wird von Perlmuster allgemein gesprochen, so ist meist das kleine Perlmuster gemeint.

So strickt sich das Perlmuster:

Zunächst wird der Maschenanschlag gemacht. Die Maschenanzahl beim Perlmuster sollte immer eine ungerade Zahl sein!
Stricken Sie die rechte Masche, dann die linke.
Rechte und linke Masche bis zum Ende der Reihe wiederholen. Die letzte Masche muss ebenfalls eine rechte Masche sein.
Das Strickstück wenden.
In der nächsten Reihe die rechte und linke Masche weiter stricken, aber versetzt. Über die rechte Masche der Hinreihe kommt in der Rückreihe eine linke Masche. Über der linken Masche der Hinreihe kommt eine rechte Masche in der Rückreihe. So entstehen die typischen Perlen.