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Vor- und Nachteile gibt’s bei jeder Wollsorte
Warm, weich, behaglich – so fühlen sich alle Wollarten an. Dabei ist es egal, ob sie tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sind. Also alles ganz einfach? Nicht ganz: Denn jede Sorte reagiert anders auf die Jahreszeiten, das Wetter oder die individuelle Verarbeitung. Und die verschiedenen Herstellungsmethoden sorgen für ganz unterschiedliche Preise. Aber kein Grund zur Sorge, mit diesem Beitrag behalten Sie den Überblick.
Hier wird geschoren, was das Zeug hält: tierische Wollarten
Schaf – der Klassiker unter den tierischen Wollarten
Auf sehr empfindlicher Haut kann sie zwar vielleicht ein leichtes Kratzgefühl hinterlassen, bietet dafür aber auch viele Vorteile. Denn ihre Fasern werden von winzigen Schuppen geschützt. Diese binden Luft und isolieren daher besonders gut gegen Kälte. Im Gegenzug lassen sie Schweiss und andere Körperflüssigkeiten hindurch. Der Effekt: Die Haut unter der Wolle trocknet besonders schnell. Und wie pflegeleicht ist der fertige Wollpullover? Hier äussert sich leider ein Nachteil der Schurwolle. Wenn es extrem heiß ist, verliert sie schnell ihre Form oder verfilzt. Waschen Sie deshalb die entsprechende Kleidung immer gemäß der Angabe auf dem Umband – in der Maschine im Wollgang, kalt oder bei 30°!
Ursprung: Schaf
Ideal für: Kleidung wie Pullover, Jacken, Mützen und Schals, Schurwollmischungen auch für die Übergangszeit
Preisniveau: preiswert bis moderat
Mohair – leicht und exotisch
Mohair ist die leichte unter den Wollarten. Ihre Fasern stammen von der Angoraziege, deren dichtes und gewelltes Haar zu einem hochwertigen Wollgarn verarbeitet wird. Ursprünglich kommt die Angoraziege aus der Türkei, was auch den Namen der Wolle erklärt: Auf Arabisch steht das Wort „Mohair“ für Gewebe, das aus Haar gefertigt ist. Die seidig glänzende Wolle fühlt sich weich und flauschig an, ist aber wenig stabil. Sie zu verarbeiten, ist daher ein bisschen aufwendiger. In seltenen Fällen können sich sogar winzige Knötchen an der Kleidung bilden.
Ursprung: Angora-Ziege
Ideal für: Kleidung, Decken, Teppiche, Puppen oder Kuscheltiere
Preisniveau: moderat bis teuer
Alpaka – besonders gut geeignet für Allergiker
Ihre Herkunft? Die peruanischen Anden. Ihre Wolle? Besonders weich und wärmespendend. Richtig, es geht um das Alpaka – zwar ein niedlicher, aber dafür wenig ergiebiger Wolllieferant. Denn weil ihr Fell nicht so schnell wächst, werden sie nur alle ein bis zwei Jahre geschoren. In 360 Tagen liefern Sie gerade mal genug Wolle für einen Pullover. Dafür ist Alpaka-Wolle besonders widerstandsfähig, geruchsabweisend und pflegeleicht. Sie enthält, im Gegensatz zur klassischen Schafswolle, kein Lanolin. Dadurch ist sie besonders für Allergiker gut geeignet. Alpakas tragen ihr Fell in unterschiedlichen Tönen von weiss über cremefarben bis dunkelbraun. Deshalb ist Alpaka-Wolle die einzige ihrer Art, die von Natur aus bereits eine Farbe besitzt.
Ursprung: Alpaka
Ideal für: Winterkleidung
Preisniveau: teuer
Anbauen, wachsen lassen, ernten: pflanzliche Wollarten
Leinen – wirkt antibakteriell und bildet kaum Fusseln
Der Klassiker unter den Naturfasern war lange Zeit vergessen. Jetzt feiert er seine Rückkehr. Und das aus gutem Grund! Leinen …
- … wirkt antibakteriell
- … bildet kaum Fusseln und behält lange seine Form
- … eignet sich perfekt bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben
- … ist extra-nachhaltig: Er wächst auch in trockenen Böden und verbraucht deutlich weniger Wasser als Baumwolle
Aber: Seine Fasern, auch Flachs genannt, werden aus den Stängeln der Leinpflanze gewonnen. Diese sind von Natur aus etwas porös und dehnen sich kaum.
Ursprung: Leinen (auch Flachs genannt)
Ideal für: Sommerliche Kleidungsstücke
Preisniveau: moderat bis teuer
Kunstfaser – chemischer Ursprung, vielseitig einsetzbar
Polyester, Polyamid oder Polyacryl: So heissen bekannte chemisch hergestellte Wollarten. Doch spielen sie überhaupt eine Rolle, wenn man handwerklich Stricken will? Ja und nein. Manchmal werden Sie in der Verarbeitung natürlichen Wollsorten beigemischt. Werfen Sie also einen Blick auf die Produktbeschreibung! Dann wissen Sie, was in der Wolle steckt. Daneben gibt es auch reine Synthetikgarne, die sich durch eine hohe Haltbarkeit und gute Pflegeeigenschaften auszeichnen.
Viskose – die Mischung macht’s
Viskose wird aus Fasern von Buchenholz, Pinien, Fichten oder auch Bambus gewonnen. Diese werden dann aber chemisch weiterverarbeitet. So entsteht ein vielseitig einsetzbares Kunstgarn, das Sie perfekt zum Stricken verwenden können.
Übrigens: Früher war Viskose auch als Kunstseide bekannt, weil sie sich ähnlich anfühlt wie echte Seide.